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„Ja, meine Lieben, an solche Geschichten im Kino zu glauben, das wäre die Rettung. Große Sehnsucht, ewiges Glück...” |
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Inhalt |
Mai (Isabella Parkinson, "Die Apothekerin") ist Telefonistin in einem Teleshoppingsender, Gregor (Ben Becker, zuletzt in "Marlene") Radiomoderator mit Seelentrösterfunktion. Die beiden kommen erstmals indirekt durch einen Autounfall Mais in Kontakt, nach dem sie einen von Gregor aufgelegten Lovesong im Radio hört. Sie versteht ihn als Schicksalsmelodie ihres Überlebens. Gregor hält die ihm anonym zugeschickte Platte für ein Zeichen seiner Exfreundin. E-Mails bringen Mai und Gregor einander näher. |
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Kurzkommentar |
Edward Berger zeigt Gefühl für stimmungsvolle Bilder, aber zu wenig für Emotionen. Mit Ben Becker und Isabella Parkinson überraschend treffend besetzt, ist "Frau2 sucht HappyEnd" im Grundgedanken zusammengeklaut und letztendlich leider um das Potential des erstaunlich gut inszenierten Endes betrogen. |
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Kritik |
Als eine Deutschland/Schweiz Kooperation gibt sich "Frau2 sucht HappyEnd" nicht sonderlich erfrischend. Edward Berger, allenfalls bekannt durch "Gomez - Kopf oder Zahl", war wohl seinerzeit schwer beeindruckt von "Stadtgespräch" und "E-Mail für Dich", als er sich dazu entschied, die Romanze "Frau2 sucht HappyEnd" zu drehen. Eine Mischung eben dieser Streifen mit viel zu wenig Eigenständigkeit.
Gerade zu Beginn läßt "Frau2 sucht HappyEnd" jedweden Neugeist vermissen. Dabei schon fast dämlich überzogen: die Plastiktüte als bedeutungsschweres Symbol des Schicksals kommt in den ersten zehn Minuten gleich ein paar Mal zum Einsatz und stellt kaum den idealen Einstieg in diese Romanze dar, die in der ersten Hälfte äußerst gemächlich vor sich hindümpelt. Belanglose, karge Dialoge wechseln sich mit den üblichen auf Stimmung getrimmten Musiksequenzen ab und so richtig viel erfährt man über die Charaktere bis dahin nicht. Gregor, alias Ben Becker, gibt den kettenrauchenden Depressiven, der über die Trennung von seiner Angebeteten Lea (Sabrina Setlur) nicht hinwegkommt, ab, Isabella Parkinson den liebenswürdigen und hübschen, aber selbstverständlich alleinstehenden Single. Zusammenfinden sollen die beiden schließlich per Internet-Chat, mal wieder überzogen schick umgesetzt, aber wenigstens halbwegs realistisch und mit budgeterleichterndem Product-Placement durchsetzt.
Das Problem dabei: trotz der düsteren, stimmungsvollen Bilder, der größtenteils kitschfreien Dialoge und der überzeugenden Darsteller schießt Edward Berger etwas am Ziel vorbei. Allem vorweg haben wir hier schließlich einen Film, in dem es ums Verlieben geht. Und genau das kommt leider zu schwach rüber. Sonderlich viele Worte werden per Chat (lobenswerterweise) nicht gewechselt, aber außer der melancholischen Stimmung, die Gregor in seiner Radiosendung verbreitet, und dem faszinierenden Lied, das Mai und Gregor verbindet, haben die beiden eigentlich kaum Gelegenheit sich wirklich ineinander zu verlieben. So bleibt die Gefühlsentwicklung etwas auf der Strecke und man erfreut sich an den gelegentlich nett inszenierten Nebenhandlungen (der Hochzeitsantrag Nicks) und der zunehmend flotteren Erzählweise.
Richtig gut wird "Frau2 sucht HappyEnd" hingegen erst in der letzten halben Stunde. Akzeptiert man die Prämisse, daß Gregor und Mai sich nun mal irgendwie ineinander verguckt haben (ohne sich je gesehen zu haben) und ist man über den überflüssigen Auftritt Sabrina Setlurs hinweg, entwickelt sich doch eine angenehme Atmosphäre. Die üblichen unglücklichen Zufälle folgen und Überraschungen gibt es sicherlich keine mehr, aber wenigstens das Ende ist wirklich gelungen. Wenn sich Mai und Gregor endlich gegenüber stehen, irgendwo überwältigt, den anderen endlich gefunden zu haben, erwartet man normalerweise, daß jede Sekunde einer der beiden das Wort ergreift. Aber nichts dergleichen: Berger läßt die letzten 5 Minuten lobenswerterweise wortfrei und das glückliche Paar stumm von dannen ziehen. Beeindruckend. Schade nur, daß diesem Höhepunkt der Grundstock fehlt, da einem die Gefühle der Charaktere füreinander bis dahin weitgehend verschlossen blieben.
Stimmungsvoller, deutscher Liebesfilm, dem es etwas an Liebe fehlt.
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Thomas Schlömer |
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