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Romeo Must Die ist ein US-amerikanischer Actionfilm von 2000. Er wurde von Andrzej Bartkowiak gedreht, der damit seinen Einstieg als Regisseur gab, und von Joel Silver produziert. Die Grundidee basiert auf dem Drama Romeo und Julia, die von Jet Li und Aaliyah verkörpert werden. Für die jung verstorbene Aaliyah blieb es der einzige Film, der zu ihren Lebzeiten veröffentlicht wurde.

Inhalt

Handlung

In Oakland, am östlichen Ende der Bucht von San Francisco, kämpfen ein chinesisches und ein afroamerikanisches Syndikat mit allen Mitteln um die Vorherrschaft im dortigen Hafengebiet.

Als Po Sing, der Sohn des chinesischen Bandenchefs Ch’u Sing, mit einer Kugel im Kopf und an einer Straßenlaterne aufgeknüpft gefunden wird, verdächtigt dessen Vater die konkurrierende Bande von Isaak O’Day. Dieser beauftragt seine rechte Hand Mac, der bereits seit vielen Jahren im Dienste der Familie steht, seinen beiden Kindern Trish und Colin als Vorsichtsmaßnahme Personenschutz zu geben. Derweil entflieht Han Sing, Bruder des Ermordeten, dem Gefängnis in Hongkong, wo er einsaß, um seinem Vater und seinem Bruder die Flucht in die USA zu ermöglichen, als ihre kriminellen Machenschaften aufgedeckt wurden. Han reist nach Oakland und trifft dort zufällig auf Trish, welche die Geschäfte ihres Vaters missbilligt und sich ihrem Beschützer Maurice entzieht. Im Laufe der Zeit bauen beide eine Freundschaft auf.

Unterdessen plant die National Football League, in dem Viertel ein neues Football-Stadion zu bauen, wofür zahlreiche Grundstücke bester Lage aufgekauft werden müssen. Ihr Vermittler Vincent Roth hat beide Syndikate damit beauftragt, bis zu einem gewissen Termin den bisherigen Besitzern Kaufverträge anzubieten und sie, wenn nötig, mit allen Mitteln – auch unter Anwendung von Gewalt – zur Unterschrift zu „überreden“. Für beide Banden ist dies ein lukratives Geschäft, und O’Day will, auf diese Weise finanziell abgesichert, es sich und seinen Kindern ermöglichen, aus dem Gangstermilieu endgültig auszusteigen. Allerdings wird auch Trishs Bruder Colin ermordet, und Han versucht gemeinsam mit Trish, die Hintergründe der Morde aufzudecken. Sie kommen hinter das schmutzige Immobiliengeschäft, ebenso wie vor ihnen Po, der Colin darüber informieren wollte, so dass beide sterben mussten.

Schließlich kommt es zur Verkaufsabwicklung der unterzeichneten Kaufverträge mit Roth. Der zahlt zunächst die Chinesen aus, dann O’Day. Dieser möchte jedoch Roth den Scheck in Höhe von 38 Millionen US-Dollar als Investitionseinlage zurückgeben – er möchte als erster afroamerikanischer Teilhaber eines Stadions der NFL in die Geschichte des Football-Sports eingehen. Mac hingegen plant kurzfristiger. Er hat Trish als Geisel genommen und verlangt nun von O’Day die Herausgabe des Schecks. Siegessicher prahlt er damit, Colin getötet zu haben, woraufhin O’Day über ihn herfällt. Im Handgemenge löst sich ein Schuss und O’Day bricht verwundet zusammen. Als Mac auf das Dach des Gebäudes läuft, wird er von Han gestellt. Han verdächtigt Mac, auch seinen Bruder getötet zu haben. Mac offenbart jedoch, dass Po aus den eigenen Reihen ermordet wurde. Als Mac daraufhin Han mit den Worten: „Entschuldige Romeo, aber du musst leider sterben!“ erschießen will, kommt Trish ihm zuvor und erschießt ihn.

Han begibt sich zum Anwesen seines Vaters und trifft dort auf seinen ehemals besten Freund Kai, die langjährige rechte Hand von Ch’u Sing. Dieser gibt zu, mit Mac zusammengearbeitet und Po getötet zu haben. Im darauffolgenden Kampf wird Kai von Han getötet. Anschließend geht Han zu seinem Vater, dem er vorwirft, nicht auf seinen Sohn Po aufgepasst, sondern ihn für seine Geschäfte geopfert zu haben. Als Han seinen Vater verlässt, erschießt dieser sich selbst.

Kritik

Das Lexikon des internationalen Films urteilt, der Film sei ein „rasanter Actionfilm, der seine wenig stringente Konzeption durch spektakuläre, zum Teil humorige Kämpfe ausgleicht und durch seine reizvoll angedeutete Romeo-und-Julia-Geschichte unterhält“.[4]

Bruno Amstutz von cineman.ch freut sich über „Prügelei statt Poesie“ und die damit sehr freie Adaption von Shakespeares Romeo und Julia, denn „mit dem Thema der verfeindeten Familien, deren Sprösslinge zusammenfinden, hört die Ähnlichkeit zur klassischen Romeo und Julia Geschichte aber schon sehr bald auf.“ Weiterhin lobt er den Regisseur, denn „es ist Bartkowiak anzurechnen, dass er kein simples Schwarz-Weiss-Bild zeichnet, sondern die Charaktere sorgfältig entwickelt und die kulturellen Unterschiede und verschiedenen Rituale der schwarzen und asiatischen Gemeinschaften näher betrachtet.“ Kritisch sieht Amstutz, dass „in den längeren Passagen ohne Actionszenen oft der Zug in der Handlung“ fehle. Daher resümiert er, der Protagonist wird den Zuschauern „wohl kaum wegen der Dialoge in Erinnerung bleiben, sondern wegen seiner perfekten Körperbeherrschung“.[5]

 

 

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