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Gladiator ist ein mit fünf Oscars prämierter Monumentalfilm aus dem Jahr 2000. Er entstand unter der Regie von Ridley Scott und spielte weltweit ca. 457 Millionen US-Dollar ein. Allein in Deutschland sahen ihn bis Anfang 2001 rund 3,4 Millionen Menschen im Kino. Das US-Kinomagazin Empire listet die von Russell Crowe verkörperte Figur des Maximus Decimus Meridius auf Platz 95 der 100 wichtigsten Filmfiguren der Kino-Filmgeschichte.[3]

Inhalt

Handlung

Im Mittelpunkt des Filmes steht der von der Iberischen Halbinsel stammende erfolgreiche römische Feldherr Maximus Decimus Meridius, der ein treuer Gefolgsmann des Kaisers Mark Aurel (im Film mit seinem lateinischen Namen Marcus Aurelius angeredet) ist. Obwohl die mit den Römern verfeindeten Germanen fast besiegt sind, geben sie noch immer nicht auf. Nach einer flammenden Ansprache führt Maximus seine Truppen gegen die Feinde in die Schlacht. Der Kampf ist beiderseits verlustreich, doch die Römische Legion geht siegreich hervor. Obwohl er Maximus für die errungenen Siege lobt, plagen Mark Aurel wegen der geführten Kriege und eingenommenen Länder sowie der korrumpierten Politik in Rom Gewissensbisse. Er sieht sein Ende nahen und möchte Rom dem Volk wieder zurückgeben, also das Kaisertum abschaffen und die Republik wiederherstellen. Diese Aufgabe will er Maximus übertragen, der als Feldherr der nördlichen Provinzen hoch geschätzt ist.

Mark Aurels leiblicher Sohn Commodus wird zusammen mit seiner Schwester Lucilla, einer ehemaligen Geliebten von Maximus, ins Feldlager der Legion nach Germanien gerufen und erfährt dort von seinem Vater, dass nicht er der Thronfolger werden soll. Darüber bitter enttäuscht erstickt Commodus seinen Vater, bemäntelt dessen Tod als „natürlich“ und erhebt sich selbst zum Römischen Kaiser. Maximus aber verweigert Commodus die Gefolgschaft, weil er Commodus’ Taten, den Mord am Vater und den Verrat am römischen Volk, erkennt.

Commodus befiehlt daraufhin den Prätorianern die Hinrichtung bzw. Ermordung von Maximus und seiner Familie. Aber Maximus kann die Prätorianer überwältigen, wird beim Kampf verletzt und flüchtet nach Hause, nach Turris Julia (heute: Trujillo, Provinz Cáceres, Spanien) in der römischen Provinz Lusitania. Dort angelangt findet er seine Frau erhängt und verbrannt, seinen achtjährigen Sohn gekreuzigt und sein Haus niedergebrannt vor.

Nachdem er seine Familie begraben hat, verliert er schwer verletzt die Besinnung. Sklavenhändler nehmen ihn mit, verschleppen ihn nach Afrika (Zucchabar) und verkaufen ihn als Sklaven an die Gladiatorenschule von Antonius Proximo, einem ehemaligen Gladiator. Als Gladiator ist Maximus ähnlich erfolgreich wie einst als Feldherr. Unter dem Pseudonym Der Spanier erwirbt er sich rasch den Respekt seiner mitkämpfenden Gladiatoren sowie die Begeisterung der Massen. Die Gladiatorentruppe wird nach Rom engagiert, als Commodus zu Ehren seines verstorbenen Vaters Gladiatorenspiele im Kolosseum ansetzt.

Gladiatoren, die Lieblinge des Publikums werden, haben die Chance freigelassen zu werden. Dies ist das Ziel von Maximus. Nach einem erfolgreichen Kampf tritt Kaiser Commodus persönlich in die Arena und verlangt von Maximus die Preisgabe seiner Identität. Maximus nimmt den Helm ab, und Commodus muss erkennen, dass sein totgeglaubter Rivale um die Gunst seines Vaters ihm gegenübersteht. Maximus will Rache für die Ermordung seiner Familie und trachtet Commodus nach dem Leben.

Maximus steigt zum Idol der Massen auf, unter anderem bekannt als der Barmherzige, nachdem er einen Gladiatoren gegen den Willen Commodus verschonte. Zudem besucht ihn Lucilla. Sie betreibt seine Verbindung zu Senator Gracchus. Commodus spürt, dass der vom Volk geliebte Maximus sein Kaisertum bedroht. Commodus’ Sehnsucht nach Anerkennung durch das römische Volk, die erotische Liebe zu seiner Schwester und seine psychopathische Machtgier treiben ihn an. Doch er sieht davon ab, Maximus in der Arena töten zu lassen, damit dieser nicht zum Volkshelden wird.

Gracchus, Lucilla und Maximus planen einen Staatsstreich. Sie wollen zusammen mit Gleichgesinnten Commodus absetzen und nach dem Wunsch des verstorbenen Kaisers Mark Aurel die Republik wiederherstellen. Maximus soll im Übergang seine ehemaligen Truppen befehligen und so die senatorische Macht absichern. Doch Lucillas kleiner Sohn Lucius verplappert sich und Commodus kann die Umsturzpläne aufdecken. Er lässt die Beteiligten festnehmen. Maximus gelingt es, aus der Gladiatorenschule zu fliehen, gerät jedoch in eine Falle und erneut in Gefangenschaft. Commodus sieht nun seine Chance. Er will seine eigene Dynastie begründen und dazu seine Schwester zur Inzucht erpressen.

Um Maximus endgültig zu überwinden, inszeniert er einen Schaukampf zwischen ihm und sich selbst im Kolosseum. Maximus schwächt er zuvor durch einen Dolchstich in den Brustkorb. Als Commodus im Kampf sein Schwert verliert, verweigert ihm der Prätorianerführer Quintus die Hilfe. Maximus gewinnt das Duell mit letzter Kraft, stirbt aber unmittelbar danach. Ein Ehrenzug trägt ihn aus der Arena, angeführt vom freigelassenen Gracchus und gefolgt von seinen befreundeten Gladiatoren und Quintus. Commodus lässt man im Staube liegen. Maximus’ Vermächtnis, die Rückführung der Macht in die Hände des Senats, hat nun eine Chance.

Kritik

Erfolg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der große Erfolg des Filmes bewirkte, dass weitere Filme mit antiken Themen in Produktion gingen. Troja von Wolfgang Petersen, der die Regie für Gladiator abgelehnt hatte, sowie eine Verfilmung des Lebens Alexanders des Großen durch Oliver Stone – ersterer übertraf sogar das internationale Einspielergebnis von Gladiator (allerdings bei einem deutlich höheren Budget), letzterer war kommerziell nur wenig erfolgreich. Deutsche Fernsehproduktionen waren Held der Gladiatoren, Attila und Die Nibelungen; letztere brachte es zu hohen Einschaltquoten.

Gladiator erhielt eine Reihe von Auszeichnungen. So wurde der Film bei den Academy Awards als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Dazu erhielt Russell Crowe die Auszeichnung als bester Schauspieler. Weitere Preise gingen an den Film in den Kategorien Kostümdesign an Janty Yates, für den besten Ton an Ken Weston und die besten Spezialeffekte.

Nominiert waren des Weiteren Joaquin Phoenix, Ridley Scott und Hans Zimmer sowie die Verantwortlichen in den Kategorien Art Direction-Set Decoration, Kamera, Schnitt und Drehbuch.

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“.[32]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Monumentales Epos, das mitfühlend sentimental und zugleich barbarisch brutal eine antike Soap Opera entwickelt, die durch die stupende Rekreation gigantischer Schlachten und phänomenaler Architektur einen Anflug von Größe erhält. Dank der ausgefeilten Bildsprache wird das individuelle Drama des Protagonisten durchaus glaubwürdig.“

– Lexikon des internationalen Films[33]

„Gerade in der Schlusssequenz kommt der durch Bild und Ton erzeugten atmosphärischen Dichte die ebenso präzis wie poetisch formulierten Dialoge des Drehbuchs mit ihrer lakonischen Knappheit und ihrem verhaltenen Pathos sehr wirkungsvoll zu Hilfe. Sie sind frei von geschwollener Altertümelei oder aufdringlichen Modernismen und verleihen der Sprache einen überzeugend ‚römischen‘ und zugleich zeitlosen Charakter. Im Zusammenklang mit der herausragenden schauspielerischen Leistung Russell Crowes entsteht so das weitaus gelungenste Finale sämtlicher Monumentalfilme, das sich nicht ohne Erfolg auf die Höhen Shakespearscher Tragödie aufzuschwingen versucht. […] Und noch eines macht der grandiose Schluß erneut klar: Dies ist kein Film über reale geschichtliche Ereignisse und über reale geschichtliche Individuen, sondern über archetypische Personifikationen der dunklen und der lichten Idee von Rom. Und es ist erst recht nicht ein Film über das reale Rom, weder das vergangene, noch das gegenwärtige, sondern über Rom als überzeitlicher Traum.“

– Marcus Junkelmann[34]

„Ridley Scott erfindet das Genre zwar nicht neu, liefert aber ein furioses Schlachtenepos im Stil von Mel Gibsons Braveheart. Ein Budget von 100 Millionen Dollar hatte Scott für seinen ‚Gladiator‘ zur Verfügung. Das erlaubte ihm, fulminante Kampfszenen und eine bombastische Ausstattung zu bieten. Der australische Hauptdarsteller Russell Crowe vereint schauspielerische Klasse (Oscarnominierung für ‚The Insider‘) und physische Präsenz.“

– Carsten Baumgardt: Filmstarts[35]

„Ridley Scott [fand] in Gladiator […] brillante visuelle Lösungen für die mörderische Degeneration des römischen Imperiums […]. [So führt] Scott den Zuschauern die Brutalität des römischen Eroberungskrieges mit einer Schlachtszene vor Augen […], deren Ästhetik sich deutlich an die Schützengräben des Ersten Weltkriegs anlehnt. […]. Mehr noch: Als der neue Kaiser Commodus triumphal nach Rom zurückkehrt, wird dies visuell den Einzügen Hitlers bei den Nürnberger Reichsparteitagen nachempfunden, wie man sie aus Leni Riefenstahls Filmen kennt. Eindrucksvoller hätte man den tyrannischen Schrecken des vom Cäsarenwahn geschüttelten Römischen Imperiums kaum ins Bild setzen können.“

– Andrew James Johnston, 2013.[36] Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die IMDb verzeichnet für „Gladiator“ 24 Filmpreise (in 51 Kategorien) und weitere 27 -nominierungen (in 78 Kategorien)[37]. Eine Auswahl dieser ist hier gelistet:

Oscarverleihung 2001

Golden Globe Awards 2001

British Academy Film Awards 2001

ASCAP Awards 2001

Bogey Awards 2000

 

 

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