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Sofies Welt (1999) ist ein norwegischer Drama-Abenteuerfilm von Erik Gustavson mit Silje Storstein in der Hauptrolle als Sophie. Er ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Jostein Gaarder (1991) und die bis dahin teuerste Produktion in Norwegen.

Inhalt

Zusammenfassung

Die Geschichte beginnt 1990 in Norwegen. Sophie Amundsen, ein junges Mädchen, erhält eines Tages in ihrem Briefkasten eine Karte, auf der nur die Worte "Wer bist du? Es folgt eine weitere mit den Worten: "Woher kommt die Welt?", und dann noch weitere. Von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt Sophie, als sie die Philosophiekurse des geheimnisvollen Alberto Knox liest, in denen die Geschichte der Philosophie, ihre großen Themen und Figuren in ansprechender Form dargestellt werden.

Handlung

Sophie Amundsen ist ein 14-jähriges Mädchen. Eines Tages erhält sie Briefe mit philosophischen Fragen wie "Wer bist du?", "Woher kommt die Welt?", die sie zum Nachdenken bringen. Später erhält sie auch ein Video, das den geheimnisvollen Philosophen im antiken Athen im Jahr 399 v. Chr. zeigt, als der Prozess gegen Sokrates stattfindet. Der geheimnisvolle Philosoph, dessen Name Albert Knox ist, filmt live die Apologie des Sokrates, sein Todesurteil und den Moment, in dem Sokrates den Schierling trinkt. Sophie erhält auch eine Postkarte von einem UN-Major im Libanon, Albert Knag, der seiner Tochter Hilde Moller Knag zum Geburtstag gratuliert, die Karte aber an Sophie schickt. Albert erzählt ihr auch von Platon, Aristoteles und den Kynikern.

Später trifft Sophie Alberto persönlich in einer mittelalterlichen Kirche. Hier erzählt Albert ihr vom Mittelalter, insbesondere von Hildegard von Bingen und dem heiligen Thomas von Aquin. Am nächsten Tag erscheint Albertos Hund Hermes in Sophies Garten und führt sie zu Albertos Haus. Im Haus selbst wird Sophie Zeuge der Verwandlung des Hundes in Albert. Der Hund und Alberto sind also ein und dieselbe Person! Als Alberto beginnt, mit ihr über die Renaissance zu sprechen, öffnet sich ein Riss in der Wand, durch den der italienische Renaissance-Architekt Rocco Spinotti das Haus betritt. Er entschuldigt sich dafür, dass er zu viel Sprengstoff verwendet hat, und lädt sie ein, in sein Land zu kommen. Alberto und Sophie gehen durch den Riss und finden sich in der Renaissance wieder. Hier treffen sie auf Persönlichkeiten wie Leonardo Da Vinci, Michelangelo Buonarroti, William Shakespeare, Niccolò Copernicus und Johann Gutenberg.

Zurück in der Gegenwart unterhält sich Alberto mit Sophie über Descartes und lässt sie dann mit einem Computerprogramm, einem Beispiel für künstliche Intelligenz, sprechen. Der Älteste schleicht sich in den Computer und schickt Hilde Geburtstagswünsche.

Sophie geht zum Haus des Majors, wo sie den englischen empirischen Philosophen George Berkeley trifft, der ihr erklärt, dass sie nicht existiert, sondern eine Figur in einem Buch ist, das von einem UN-Major im Libanon (Albert Knag) geschrieben wurde, um seine Tochter Hilde in Philosophie zu unterrichten.

Sophie und Albert planen, aus dem Buch zu entkommen, aber der Plan kann nur funktionieren, wenn Albert seinen Philosophiekurs beendet. Also beginnt er mit ihr über die Aufklärung und die Französische Revolution zu sprechen. Plötzlich finden sich Sophie und Albert in Frankreich zur Zeit der Revolution wieder, wo sie Robespierre treffen und die Hinrichtung von Olympe de Gouges miterleben. Danach spricht Albert mit ihr über Kant, Nietzsche, Kierkegaard, Hegel und den Kommunismus.

Der Tag von Sophies Geburtstagsfeier naht. Der Älteste, der als Autor des Romans in Sophies Welt praktisch ein Gott ist, lässt den Mercedes der Eltern von Sophies Freundin Jorunn abstürzen, und Sophie und Alberto nutzen den Moment der Ablenkung durch den Älteren, indem sie durch einen Zauberspiegel aus dem Buch fliehen. Sophie und Alberto finden sich in der realen Welt wieder, genauer gesagt in Hildes Haus.

Sophie versucht, mit Hilde zu kommunizieren, kann dies aber nicht, da sie in der realen Welt nur ein Geist ist und von realen Menschen nicht wahrgenommen werden kann. Hildes Vater kehrt aus dem Libanon zurück und erzählt seiner Tochter von dem Urknall. Sophie schlägt Albert vor, in ihre Welt zurückzukehren. Albert nimmt an, und die beiden überqueren den Spiegel erneut. Sie kommen zu einer Party, auf der verschiedene fantastische Figuren wie Zorro, Pinocchio, Rotkäppchen, Pippi Langstrumpf sowie Sophies Mutter und ihre Freunde anwesend sind. Der Film endet mit Sophie, die das Feuerwerk bestaunt.

Kritik

Ein umfassender Roman, und die noch umfassendere Geschichte der Philosophie, wird zu einem fabelhaften Film, der einige der Höhepunkte der europäischen Geschichte seit Sokrates bis zur russischen Revolution enthält. Das Drehbuch ist wie ein Märchen; in einer einfachen Sprache führt uns Gustavson (der Regisseur) mit Kurzweil und Leichtigkeit an diese Komplexität heran.

Allerdings ist der Film viel zu kurz und viele Philosophen wurden nicht gezeigt oder nicht ausreichend gewürdigt (z.B. Marx, Hegel etc.). Das Buch ist da sehr viel ausführlicher!
Zudem konzentriert sich der Film auch stark auf die Nebenhandlung: ein Zuschauer, der das Buch nicht gelesen hat, könnte denken, dass die Geschichte um die anderen Leute außer Sophie und Alberto die Kernbotschaft sei.

Fernsehserie

Als Amphibienfilm werden Filme bezeichnet, von denen neben einer Kinofassung auch eine spezielle mehrteilige Fernsehfassung gedreht wird. Beispiele für Amphibienfilme sind Das Boot (1981), Sofies Welt (1999), Der Baader Meinhof Komplex (2008), Buddenbrooks (2008),[2] Die Päpstin (2009) und Henri 4 (2010). Der Folgenindex der gleichzeitig produzierten Fernsehserie:

  1. Geheimnisvolle Briefe
  2. Alberto Knox
  3. Der magische Spiegel
  4. Wissen ist Macht
  5. Der geheimnisvolle Hund
  6. Bis zur letzten Seite
  7. Der dritte Gedanke
  8. Die Flucht

 


 

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