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The Da Vinci Code – Sakrileg ist eine US-amerikanische Verfilmung des gleichnamigen Thrillers Sakrileg (2003) von Dan Brown aus dem Jahr 2006. Regie führte Ron Howard. Zu den Darstellern gehören unter anderem Tom Hanks, Jean Reno, Audrey Tautou und Ian McKellen. Der Film war in Deutschland ab dem 18. Mai 2006 und in den Vereinigten Staaten ab dem 19. Mai 2006 in den Kinos zu sehen.

Inhalt

Handlung

Zu Beginn läuft ein Mann durch den nächtlichen Louvre. Er wird von einem Unbekannten verfolgt, bedroht und schließlich ermordet. Später erfährt man, dass es sich bei dem Getöteten um Jacques Saunière, den Kurator des Louvre, handelt.

Robert Langdon, Symbologe der Harvard-Universität, befindet sich in Paris, um dort einen Vortrag zu halten und sein neues Buch vorzustellen. Bei der anschließenden Signierstunde erscheinen Polizeibeamte. Sie zeigen ihm das Foto von Saunières Leiche und fragen ihn nach seiner Meinung. Schließlich begibt sich Langdon zum menschenleeren Louvre, wo ihn die Polizei erwartet und zur Leiche führt, die dort noch immer am Boden liegt. Es stellt sich heraus, dass der Getötete noch im Sterben eine Botschaft an seine Enkelin Sophie Neveu hinterließ, die als Kryptologin bei der Pariser Polizei arbeitet. Weiter stellt sich heraus, dass der Kurator der Bruderschaft Prieuré de Sion angehörte. Ihr sollen auch Leonardo da Vinci, Victor Hugo, Claude Debussy und Sir Isaac Newton angehört haben. Der Kurator war Großmeister der Bruderschaft; außer ihm wurden auch die drei Seneschalle ermordet. Langdon, der von der Polizei verdächtigt wird, den Mord begangen zu haben, flieht mit Neveu aus dem Louvre. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd können sie mit ihrem Auto die Polizei abschütteln. Bei ihren Recherchen stoßen Robert und Sophie immer wieder auf verborgene Zeichen und Symbole in den Werken Leonardo da Vincis, die unter anderem in einem Kryptex versteckt sind.

Sie suchen Rat bei Langdons altem Freund Leigh Teabing, einem Gralsforscher. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, den Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Man erfährt von revolutionären Erkenntnissen, die zum einen auf den Heiligen Gral hindeuten, zum anderen die These stützen, dass Jesus Christus und Maria Magdalena eine gemeinsame Tochter hatten. Beides würde die Grundfesten der christlichen Kirchen erschüttern. Erschwert wird die Suche der Wissenschaftler durch das Eingreifen von mysteriösen Mitgliedern der Prälatur Opus Dei, die Roberts und Sophies Erkenntnisse unter allen Umständen unter Verschluss halten wollen – doch sie werden getäuscht. Während Langdon und seine Vertraute in London weitere Hinweise verfolgen, kristallisiert sich heraus, dass alles auf einen Mann hinausläuft, der sich der „Lehrer“ nennt.

Schließlich bekennt sich Leigh Teabing als der Drahtzieher, der ein riesiges Lügennetz ausgeworfen hat, um den Gral zu finden. Er fordert von Langdon mit vorgehaltener Waffe das Kryptex zu entschlüsseln, um so den Gral zu finden. Dank einer List Langdons verliert Teabing jedoch seine Waffe und wird schließlich von der Polizei abgeführt. Die Mitglieder des Opus Dei, die ihnen auf den Fersen waren, stellen daraufhin fest, dass sie betrogen worden sind. Am alten Standort des angeblichen Sarkophags von Maria Magdalena, der Rosslyn-Kapelle, erfährt Neveu, dass sie die letzte lebende Nachfahrin von Maria Magdalena und Jesus ist.[3]

Am Schluss ist Langdon in seinem Zimmer im Pariser Hotel Ritz und rasiert sich. Dabei verletzt er sich zufällig und Blut tropft in das Waschbecken. Dies erinnert ihn an die Rosenlinie (die historisch auch als Blutlinie bezeichnet wird). Jacques Saunière hatte in einer verschlüsselten Botschaft an Neveu – die im Film im Gegensatz zum Buch nicht seine leibliche Enkelin ist – gesagt, der Heilige Gral sei unter der Rose (Rosenlinie) versteckt. Langdon erinnert sich, dass durch Paris der ursprüngliche Nullmeridian führte, der im Film als Rosenlinie bezeichnet wird. Dieser erste Nullmeridian wird in Paris durch 135 in das Pflaster eingelassene Messingtafeln gekennzeichnet, die somit die Rosenlinie darstellen. Langdon folgt diesen Tafeln und erreicht den Louvre. Er erkennt, dass dort, unter der von den Arago-Medaillons gekennzeichneten Rosenlinie und unter den einander an den Spitzen berührenden Pyramiden, das Grab Maria Magdalenas und damit der Heilige Gral liegt. Er kniet auf der umgedrehten Pyramide aus Glas des Louvres über ihrem Grab nieder, wie es schon die Tempelritter vor ihm getan haben.

In der erweiterten Fassung (Extended Version) gibt es einige veränderte und zusätzliche Szenen. Dabei werden vor allem Fache, Silas und Aringarosa deutlicher charakterisiert.[4]

Kritik

Bei den rund 2000 Filmkritikern, die den Film einen Tag früher als das Festivalpublikum in Cannes gesehen haben, ist The Da Vinci Code – Sakrileg fast einhellig durchgefallen, wie die bislang veröffentlichten Kritiken nahelegen; im deutschen Sprachraum beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung,[16] die Süddeutsche Zeitung[17] und die Neue Zürcher Zeitung.[18]

Ein Stimmungsbild aus den USA gibt das „Critics Tomatometer“ auf der seit 1998 bestehenden Filmkritik-Website Rotten Tomatoes. Von 220 erfassten Einzelkritiken akkreditierter Kritiker waren nur 25 % (von 232 Reviews) positiv.[19][20]

In der F.A.Z. schrieb Verena Lueken am 18. Mai 2006: „Natürlich ist es eine besondere Herausforderung, eine Geschichte, die inzwischen jeder kennt, der die letzten Jahre nicht auf einer Marsexpedition verbracht hat, noch einmal so zu erzählen, dass man vergisst, wie sie ausgeht. Oder sich wenigstens auf dem Weg zum bekannten Ende für etwas anderes zu interessieren beginnt. Dem Regisseur Ron Howard aber ist überhaupt nichts eingefallen. Er spielt die Geschichte vom Blatt, er lässt die Figuren ununterbrochen reden, erklären, dozieren, laut denken, wie sie es im Buch tun. Zwischendurch jagt er sie durch touristisch wohlerschlossenes Gelände und sorgt dafür, dass kein Staubkorn an ihren Schuhen hängenbleibt, kein Windhauch ihr Haar zerzaust und niemals ihre Nase glänzt. Vierundzwanzig Stunden dauert diese Jagd nach dem Heiligen Gral im Buch, im Kino fühlt es sich ebenso lang an, obwohl nach zweieinhalb Schluss ist.[…] Mit Tom Hanks weiß Howard so wenig anzufangen, dass es auch ein preiswerterer Darsteller getan hätte. Audrey Tautou tut so, als spiele sie nicht mit. Nur Ian McKellen in der Rolle des mysteriösen Sir Leigh Teabing scheint Spaß zu haben. […] Mit allen anderen sorgt auch der Kameramann Salvatore Totino für Pomp, indem er die Kamera knicksen lässt und sich verbeugen, vor Kunstwerken, der Landschaft oder einer Hofeinfahrt. Immer wieder führt er sie am Boden entlang, bis sie ihr Ziel erreicht hat und den Blick hündisch aus dem Staub erhebt, ein Einfall, der vollends lächerlich wird, wenn das Ziel niemand anderes ist als der Portier einer Safevermietung. Dass Silas, der Albinomönch, den Paul Bettany dämonisch gibt, ohne dass wir uns vor ihm fürchten müssten, Selbstflagellation übt und sich blutig zurichtet, wird uns von oben, unten, hinten nahegebracht (nicht von vorn: Silas ist nackt), auf dieselbe Weise wie die diversen Sarkophage, Geheimgefäße oder Autoinnenräume. Rückblenden gibt’s auch: in die Geschichte, die große wie die kleine, und immer in Blau.“

Das Lexikon des internationalen Films nannte The Da Vinci Code einen „in seinen Thesen absurde[n], dennoch durchaus unterhaltsame[n] Film, der seine Geschichte aus dem Fundus von fragwürdigen Verschwörungstheorien speist und trotz seiner Nähe zum Mainstream-Kino durch die Leistung des Hauptdarstellers eine ganz eigene Prägung erhält“.[21]

Die katholische Kirche attackierte den Film offiziell als „ein Zerrbild der real existierenden katholischen Personalprälatur Opus Dei“, und Opus Dei kritisierte ihn als „suggestive Darstellung der Geschichte des Christentums, zumal sie vom Glauben namentlich der katholischen Kirche grundlegend abweicht und zugleich beansprucht, sich auf wissenschaftliche Beweise zu stützen“.[22] Einzelne Vertreter der katholischen Kirche riefen Gläubige zum Boykott auf, während manche Katholiken im Internet Gegendarstellungs- und Kritikseiten betreiben.[23]

 

 

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