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Handlung

Die beiden Schwestern Molly und Daisy Craig sind sogenannte Mischlingskinder – ihre Mutter ist eine Aborigine vom Aborigines-Stamm der Martu, ihre Väter sind weiße Wanderarbeiter. Sie leben in Jigalong, werden 1931 von ihrer Mutter zwangsgetrennt und zusammen mit ihrer Cousine Gracie Fields in ein Erziehungsheim nahe Perth gebracht, rund 1000 Meilen (etwa 1600 km) von Jigalong entfernt. Verantwortlich dafür ist der Chief Protector of Aborigines A. O. Neville, der westaustralische Leiter der Behörde für Aborigine-Angelegenheiten. Er verfolgt damit das ihm vom Gesetz vorgegebene Ziel, Aborigine-Kinder und Mischlinge durch Entfremdung von ihren Wurzeln besser zu Hausangestellten und Farmhelfern für die „weiße Herrscherklasse“ ausbilden zu können. Doch kurz nach ihrer Ankunft im Heim fliehen die drei Mädchen.

Es beginnt eine Flucht, deren Verlauf die Mädchen an den so genannten Kaninchenzaun führt. Da Jigalong in der Nähe dieses Zauns liegt, folgen sie ihm. Unterwegs treffen sie immer wieder auf freundliche aber auch ungefällige Menschen, sowohl Weiße als auch Aborigines. Inzwischen macht sich Moodoo auf die Suche nach den Mädchen. Er ist ein Aborigine, dessen Tochter ebenfalls in dem Erziehungsheim lebt. Da er sonst seine Tochter nicht mehr sehen könnte, arbeitet er als Fährtensucher für Neville und hat den Auftrag, Ausreißer zu jagen. Obendrein hat Neville die Polizei eingeschaltet. Doch Molly, die Älteste des Trios, kann alle Spuren geschickt verwischen. So gelingt es den Mädchen immer wieder, ihren Verfolgern zu entkommen.

Von seinem Schreibtisch aus lässt Neville das Gerücht verbreiten, die Mutter von Gracie wäre inzwischen in einer anderen Stadt. Als die Mädchen davon erfahren, will Gracie dorthin und macht sich schließlich ganz allein auf den Weg zur nächstgelegenen Bahnstation, um von dort aus mit dem Zug weiter zu fahren. Molly und Daisy folgen zuerst weiter dem Zaun, drehen bald darauf jedoch um, um nach Gracie zu suchen. Sie holen sie zwar ein, müssen dann allerdings mitansehen, wie ihre Cousine von der Polizei aufgegriffen und weggebracht wird. Die Flucht der beiden Schwestern geht weiter und endet nach neun Wochen schließlich im Heimatort Jigalong, wo Molly und Daisy ihre Mutter und Großmutter endlich wieder in die Arme schließen können. Neville verliert auf ganzer Linie und hat einen Skandal am Hals. Die wirkliche Molly Craig und Daisy Craig Kadibill haben das letzte Wort.

Kritik

Long Walk Home hatte Premiere am 4. Februar 2002 in Australien. Am 21. Februar 2002 kam der Film in die australischen Kinos. Es folgten Kinostarts in zahlreichen weiteren Ländern. Das gesamte Einspielergebnis beträgt 16,18 Millionen US-Dollar. In Deutschland, wo er am 29. Mai 2003 startete, wurde der Film 224.874 Mal gesehen.

Die meisten Kritiker, wie etwa auch der US-Amerikaner Roger Ebert, nahmen den Film weitgehend positiv auf. Einige wenige attestierten dem Film jedoch Langeweile und Vorhersehbarkeit. film-dienst schrieb in der Ausgabe 11/2003: „Ein Kapitel australischer Geschichte, das lange vertuscht und verschwiegen wurde, obwohl die behördlich organisierten Entführungen bis 1970 andauerten, als Grundlage für einen engagierten, politisch brisanten Film, der die emotionale Härte durch einen poetischen Grundtenor, das Aussparen von Härten und mythologische Überhöhung mildert.“

 

 

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