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Wir waren Helden (Originaltitel: We Were Soldiers) ist ein auf wahren Ereignissen beruhender Kriegsfilm, der von der Schlacht im Ia-Drang-Tal handelt, der ersten großen Schlacht des Vietnamkrieges. Der Film wurde nach seinem Erscheinen kontrovers diskutiert: Während Regisseur Randall Wallace und das gesamte Produktionsteam für sich in Anspruch nehmen, exakt nach Zeitzeugenberichten gearbeitet zu haben, wird dem Film in Kritiken immer wieder eine einseitige und patriotische Heldenverehrung vorgeworfen.

Inhalt

Handlung

Eine französische Einheit wird 1954, im letzten Jahr des Ersten Indochina-Krieges, von den für ihre Unabhängigkeit kämpfenden Vietcong überfallen. Der vietnamesische Kommandant Nguyen Huu An befiehlt seinen Soldaten, „alle zu töten, damit sie aufhören werden zu kommen“.

Elf Jahre später wird Harold G. Moore, Vater von fünf Kindern und Lieutenant Colonel der US-Armee, mit 400 Soldaten des 1. Bataillons des 7. Kavallerieregiments, des gleichen Verbands wie General Custer, nach Süd-Vietnam geschickt. Ziel der Mission ist es, Feindkräfte aufspüren und zu vernichten. Erstmals sollen die Soldaten auf dem Luftweg mit Hubschraubern als Transportmittel in das Kampfgebiet geflogen werden. Dazu bildet Moore gemeinsam mit dem erfahrenen Sergeant Major Basil Plumley die Soldaten vorher aus. Die Ausbildung ist streng und Moore appelliert an ihre Kameradschaft, egal welcher Religion oder sozialer Herkunft der andere angehören möge. Viele sind noch sehr jung, zu jung. Moore beschwert sich bei seinem Vorgesetzten, dass ein Großteil seiner erfahrenen Truppe abgezogen worden ist und er mit zu viel unerfahrenen Leuten in den Kampf ziehen müsse. Der Gegner hätte dagegen seit 20 Jahren Kampferfahrung und verteidige seinen eigenen Boden.

Nachdem es bisher zu keinen größeren Kampfhandlungen gekommen ist, geraten sie am 14. November 1965 in einen Hinterhalt. Moore hat dies vorausgesehen, nachdem sich der gegnerische Aufklärer bei Beginn des Gefechts in die Berge zurückgezogen hatte. Da die Hubschrauber 30 Minuten an Flugzeit für die einfache Strecke benötigen, sind die ersten 60 Soldaten somit für einen Zeitraum von 60 Minuten (Rückflug und Anflug des zweiten Truppenkontingents) auf sich allein gestellt. Moore muss es wagen, denn auch er hat einen Einsatzbefehl. Er ist, wie er seinen Männern versprochen hatte, der Erste, der seinen Fuß auf das feindliche Gelände setzt. Als Landezonen wählt Moore eine flache Wiese, bezeichnet als Landezone „X-Ray“, die von kleinen Bäumen umgeben ist. Zu ihrer Verteidigung schießen die GIs sofort, obwohl sich nirgendwo etwas regt. Es gelingt den Soldaten einen nordvietnamesischen Soldaten gefangen zu nehmen. Von ihm erfahren sie, dass der Ort, an den sie geschickt wurden, tatsächlich das Basislager für eine vietnamesische Armeedivision mit 4000 Mann ist.

Schon bald eröffnet der Feind das Feuer und was den Franzosen vor elf Jahren bereits zum Verhängnis wurde und in einem Massaker endete, droht nun auch den Amerikanern zu widerfahren. Moore wird von einer Übermacht bedroht und schon am ersten Tag der Schlacht gibt es zahlreiche Verluste. Der Feind hatte sich in einem unterirdischen Gängesystem in einem Berg versteckt und konnte daher so massiv zuschlagen. Nach Moores Plan sollten seine Kompanien „Alpha“ und „Bravo“ zum Fluss Ia Drang vorrücken, „Charlie“ nach Süden in Richtung des Berges. Die „Delta“-Kompanie als schwere Infanteriekompanie mit Mörsern und Maschinengewehren sollte als Reserve bei der Landezone bleiben. Der Gegner durchkreuzt diesen Plan und schneidet Moore und seine Leute von Nachschub ab. Erst bei einbrechender Dunkelheit gelangt ein Hubschrauber mit Kriegsberichterstatter Joseph L. Galloway zum Schlachtfeld. Vom Hubschrauber aus hatte er nachrückende Vietcong im Dschungel entdecken können. Durch diese Nachricht vorbereitet gelingt es, die Nordvietnamesen in dieser Nacht zurückzuschlagen und deren Angriff abzuwehren. Doch gleich am nächsten Morgen rücken neue Vietcong nach und der Beschuss geht weiter. Das Bataillon gerät mittlerweile von drei Seiten unter Beschuss und Moore lässt einen speziellen Code funken. Das alarmiert alle verfügbaren amerikanischen Flugzeuge, den bedrohten Verband aus der Luft zu unterstützen. Die eintreffenden Bomber und Jagdflugzeuge bringen den Vietcong schwere Verluste bei. Durch einen Fehler des Tactical Aircontroller wird auch der Bataillonsgefechtsstand mit Napalm bombardiert, dabei werden amerikanische Soldaten getötet. Vom Ausmaß des Leids unter den Soldaten emotional mitgenommen, fotografiert Berichterstatter Galloway nicht mehr nur Motive heldenhafter GIs, sondern ebenso – und zunehmend – deren Qualen, Verletzungen und das Grauen des Krieges mit seinen unzähligen Toten. In einer Gefechtspause werden die Verwundeten versorgt und durch angeforderte Hubschrauber ausgeflogen. Moore erhält den Befehl ebenfalls auszufliegen, um an einer Besprechung teilzunehmen, da man nicht will, dass ein hochrangiger Stabsoffizier in diesem Gefecht fällt, doch er widersetzt sich und erklärt, an die Seite seiner kämpfenden Männer zu gehören. Moore versucht anschließend zwei vermisste Soldaten auf dem mit Toten übersäten Schlachtfeld zu suchen, kann sie jedoch nur noch tot bergen. Dabei muss er erkennen, dass einer seiner Offiziere für sein Versprechen gestorben war. Moore hatte vor ihrem Einsatz allen Soldaten zugesagt niemanden zurückzulassen, egal ob tot oder lebendig. 2nd Lieutenant Jack Geoghegan wurde erschossen, als er einen toten Kameraden vom Schlachtfeld bergen wollte.

Das Hauptquartier will am dritten Tag des Gefechts Verstärkung schicken, doch Moore befürchtet, dass die Vietcong nur darauf warten und die frischen Einheiten unter Beschuss nehmen werden. Da diese aber auf einer anderen Landezone eintreffen, halten sich die Verluste in Grenzen. Im Gegenteil, denn die Unterstützung aus der Luft rettet Moore und vielen seiner Leute das Leben. Sie können zum ersten Mal die feindlichen Linien durchbrechen und haben zwischen sich und dem feindlichen Befehlsstand keine vietnamesischen Soldaten mehr. Befehlshaber Nguyen Huu An zieht sich daraufhin zurück und die Schlacht im Ia-Drang-Tal ist beendet. Moore lässt die Toten einsammeln und mit den Überlebenden ausfliegen. Es finden sich hier auch bereits erste Reporter ein und erwarten ruhmreiche Berichte von Moore. Dieser wendet sich jedoch wortlos ab und trauert um seine gefallenen Männer. Galloway wird daraufhin von seinen Kollegen interviewt und berichtet, was diese Männer hier geleistet hätten und wie diese gefallen sind. In Saigon gratuliert man Moore zu seinem großen Sieg, schickt ihn jedoch mit seinem erfolgreichen 7. Kavallerieregiment erneut in den Vietnamkrieg; für 235 Tage. Danach erst kann er zu seiner Familie zurückkehren.

Joseph L. Galloway berichtet der Welt über den Krieg in Vietnam, wie er es Lt. Colonel Harold „Hal“ G. Moore versprochen hat.

Im Abspann werden stellvertretend für alle Soldaten, die bei der Schlacht im Ia-Drang-Tal ihr Leben lassen mussten, 80 von ihnen namentlich aufgeführt.

Kritik

Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können.

„Ein patriotisch-militaristischer Film nach einem Tatsachenbericht, der im Nachhinein das Image der US-Armee aufpolieren will. Dabei entlarvt er unfreiwillig die schauspielerischen Schwächen seines Hauptdarstellers.“

– Lexikon des internationalen Films[9]

„[…] was diesen Film so verlogen und zum Tiefpunkt des zeitgenössischen Kriegskinos macht, hat nicht allein mit der aufgeladenen Ikonografie zu tun. Es ist vielmehr die Kombination von Heldentum, Kriegsszenario und seinem Schauplatz: Vietnam. In der langen Geschichte des Vietnamkriegfilms hat es noch nie einen derart untadeligen Staroffizier wie den Superdaddy Colonel Moore gegeben. […] weil Moore eben kein Schlappschwanz ist, sondern der Mann, der nach John Wayne in Die grünen Teufel (1968) und Sylvester Stallone in Rambo II – Der Auftrag (1986) den verlorenen Vietnamkrieg für die USA gewinnen wird, dreht sich der Spieß um. […] Als Offizier und Familienvater hat Mel Gibson damit offiziell jenen Traum verwirklicht, der in Rambo II nur nachträglich durch einen Außenseiter hatte geträumt werden dürfen.“

– Jan Distelmeyer: Zeit online am 26. April 2006

„[…] was Regisseur und Drehbuchautor Randall Wallace sowie Gibson dazu veranlasst hat, daraus einen ebenso konventionellen wie in der Tendenz einseitigen Kriegsfilm zu machen, bleibt unerfindlich. […] Für deutsche Zuschauer allerdings gibt es sehr wenig Grund, sich mit Gibson und seinen ‚Helden‘ in die Schlacht zu begeben.“

– Wolfgang Hübner: Rhein-Zeitung.de am 24. August 2006

 

 

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